Ein Segen für die Liebe
So, 11. Februar 2024, 11 Uhr, St. Theres: Segnung für Liebende und Gottesdienst mit neuen Liedern
Wer in einer Beziehung lebt, weiss, dass Liebe sich im Alltag auf verschiedene Weise ausdrückt. Liebe zeigt sich in einer zärtlichen Geste, in einem Kompliment, mit einem kleinen Geschenk, mit einer Hilfeleistung, in gemeinsam verbrachter Zeit, in Nachsicht und Verzeihen. Wo uns dies gelingt, dürfen wir dankbar sein – einander und unserm Schicksal oder eben Gott.
Doch nicht immer schaffen wir es, liebevoll zu sein. In solchen Momenten können wir darum bitten, dass die eigene Liebesfähigkeit gestärkt wird oder auch die Geduld mit sich und dem Partner / der Partnerin.
Ein Segen ist beides: Danksagung und Bitte um Stärkung. In zeitlicher Nähe zum Valentinstag möchten wir Sie am Ende der Sonntagsmesse vom 11. Februar zu einem (Paar-)Segen einladen.
Wir freuen uns, dass mit der Erklärung «Fiducia supplicans» des Dikasteriums für die Glaubenslehre vom 18. Dezember 2023 endlich auch gleichgeschlechtlich Liebende explizit eingeladen werden dürfen. Auch wenn ich mir einen mutigeren Entscheid der katholischen Kirche gewünscht hätte, der das Ja-Wort zweier Männer oder Frauen in sakramentaler Form anerkennt, so möchte ich doch diesen Schritt, der die seelsorgerlichen Überlegungen stärker als bisher gewichtet, als Hoffnungszeichen sehen. Wer bin ich, sagte Papst Franziskus einmal sinngemäss, dass ich mir anmasse, die Kriterien für den Zugang zu göttlichen Liebeszeichen festzulegen. Gott ist es, der Segen schenkt, wir dürfen ihn weitergeben. Das erwähnte Dokument sagt: «Der Segen, den Gott den Menschen gewährt und der von ihnen an ihre Nächsten weitergegeben wird, (…) ist eine positive Botschaft des Trostes, der Fürsorge und der Ermutigung.»
Der Dank für erlebte Zuneigung und die Bitte, anderen liebevoll begegnen zu können, ist nicht für Verheiratete reserviert. Darum möchten wir den Segensmoment, den wir anbieten, nicht als ausschliesslichen Paarsegen verstehen. Wenn Sie in anderen Beziehungen und Hausgemeinschaften leben oder ihr Beziehungsnetz ausser Haus haben, sind sie gleichermassen eingeladen, ihre Beziehungsfähigkeit segnen zu lassen.
Bettina Gruber