Immer wieder ruft Gott Menschen in seinen besonderen Dienst. Aus einer tiefen Beziehung zu ihm und in seinem Auftrag sollen sie das Werk, das Jesus angefangen hat, weiterführen und die Botschaft von der Liebe und Nähe Gottes zu uns Menschen verkünden.
Jesus hat die Apostel nicht zu Priestern geweiht. Er hat ihnen seinen Heiligen Geist geschenkt, damit er sie stärke und leite. Die Apostel wiederum legten den Männern, die sie zur Leitung der Gemeinden ausgewählt hatten, die Hände auf und riefen so den Heiligen Geist auf sie herab. Erst im Verlauf der Jahrhunderte kamen noch andere Rituale dazu – unter anderem die Salbung mit dem gleichen Chrisam-Öl wie bei der Taufe und bei der Firmung – und führten zur Priesterweihe in der heutigen Form.
Mit ausgebreiteten Händen betet der Bischof über dem Priesteramtskandidaten. Er ruft so den Heiligen Geist auf ihn herab und salbt ihm dann die Hände. Es folgen weitere Rituale, unter anderem legen alle anwesenden Priester dem Neugeweihten still die Hände auf den Kopf.
Durch die Weihe erhält der Priester die Vollmacht, im Auftrag der Kirche die Sakramente zu spenden. Alle anderen seelsorgerlichen Aufgaben sind nicht an die Priesterweihe gebunden.

Praktische Hinweise
Das Weihesakrament macht aus einem Menschen den Diener der anderen im Namen Christi in der Diakonie, dem Priestertum oder dem Bischofsamt.
Wenn Sie sich berufen fühlen, Ihr Leben Gott und anderen zu weihen, so wenden Sie sich an Abbé Nicolas Glasson, dem Bischofsvikar für die Berufungspastoral und Ausbildungen, der Regens des Priesterseminars des Bistums Lausanne, Genf und Freiburg ist.