Neuigkeiten aus Pasighat Unser Pfarreiprojekt im östlichsten Zipfel von Nordostindien
Das neue Schuljahr hat Mitte Mai begonnen mit zum Teil neuen Schülern; nicht nur die Kinder, die frisch eingeschult werden, sondern auch Kindern, die die Schule wechseln. Bei den Kindern aus abgelegenen Dörfern kommt es vor, dass sie die Schule wechseln und dies aus den verschiedensten Gründen: weil sie was Neues sehen wollen oder Freunde haben, die in eine andere Schule gehen; weil sie gehört haben, dass es dort irgendetwas Spannendes gibt; oder weil, wenn sie etwas älter sind, das Gefühl haben, genug von der Schule zu haben. Die Eltern, die selbst oft nicht zur Schule gegangen sind, lassen den Kindern ihren Willen. So ist das neue Schuljahr immer ein Neuanfang für die Kinder, Lehrerschaft und Betreuenden in den Internaten. In Pasighat sind es dieses Jahr 573 Kinder (295 Mädchen und 278 Jungen), wovon je 70 Kinder im Mädchen- und im Jungeninternat wohnen. Von „unseren“ Jungs, die ich Ihnen anfangs Jahr vorgestellt habe, sind nur noch Alex, Tadar und Kenna im Internat, Melo wohnt extern und kommt mit dem Schulbus zur Schule. Sam und Carmo haben die Schule gewechselt.
Schule in Pasighat
Die Schule wird, wie überall in Indien, nach englischem Schulsystem geführt, mit Antrittsversammlung (Assembly) und Schuluniform, und dauert von 8h bis 13h30 von Montag bis Freitag und Samstag bis Mittag. Die Kindergärtler haben am Samstag schulfrei. Neben 2 Jahren Kindergarten – der leider im Frontalunterricht schon sehr viel „Schule“ beinhaltet – führt die Schule in Pasighat die Klassen 1 bis 10. Neben Mathematik, Englisch, Hindi, Physik, Chemie, Computer- und Politikwissenschaften werden auch Fächer wie Vortrag, Debatte, Tanz und einige mehr gelehrt. Durchs Jahr werden viele Anlässe mit anderen Schulen durchgeführt; Wettbewerbe (Tanz, Debatte, Poesie, schulische Fächer), Veranstaltungen am Nationalfeiertag, Sportwettkämpfe, so dass immer etwas los ist und die Schüler motiviert bleiben zu lernen und ihre Schule würdig zu vertreten. Im August zum Beispiel, brillierten «unsere» Kinder mit erfolgreichen Tanzvorführungen am indischen Unabhängigkeitstag.
Auch auf der Baustelle des Knabeninternats ist viel los. Inzwischen steht das Erdgeschoss und auch der erste Stock lässt sich gut erahnen. Bevor weiter in die Höhe gebaut wird, werden sie den Ausbau des Erdgeschosses vorantreiben, um dort die Jungs vorübergehend unterzubringen. Die Unterbringung von Kindern im Schulgebäude wird von den Behörden nicht mehr geduldet, so dass diese Zwischenlösung notwendig wird.
Wir werden im Oktober – wenn Sie dieses Pfarrblatt in den Händen halten – nach Pasighat reisen und uns vor Ort ein Bild vom Bau machen. Wir sind gespannt auf die Schule und freuen uns auf den Austausch mit den Kindern, Betreuenden und Lehrerschaft. Wir freuen uns auch, Ihnen dann brühfrisch von der Reise erzählen zu können.
Kathrin Joye


 
									 
	 
	 
	 
	