Projektgruppe Ukraine: Jetzt wird’s konkret
Im Nachgang zu den beiden Themenabenden im Mai und Juni zur Situation in der Ukraine und der Begleitung ukrainischer Flüchtlinge bei uns bildete sich eine Projektgruppe. Diese traf sich über den Sommer bereits dreimal und lädt im September zu ersten Veranstaltungen ein.
Anfang Juli trafen sich dreizehn Freiwillige und vier Ukrainerinnen zu einem ersten Austausch. Es war für uns eine grosse Hilfe, dass die Ukrainerinnen untereinander sehr gut vernetzt sind, sodass sie uns eine Liste von konkreten Bedürfnissen vorlegen konnten. Danach trafen sich unsere Freiwilligen noch zwei weitere Male, um zu entscheiden, welche Anliegen wir aufnehmen und umsetzen können. Basierend auf den Kompetenzen und Interessen in unserer Gruppe haben sich mehrere Pisten herauskristallisiert. Nun starten wir mit konkreten Einladungen.
Erste Projekte
Am 21. September sind Erwachsene und Kinder aus der Ukraine eingeladen, die internationale Bibliothek „LivrEchange” an der Av. du Midi zu besuchen und dort das Angebot an Büchern für Kinder und Erwachsene in Ukrainisch und Russisch kennenzulernen.
Ein grosses Bedürfnis ist ein Ort, an dem sich Ukrainer:innen untereinander treffen können. Dies zeigte sich auch jeweils am Donnerstag beim „Tischlein deck dich”, wo es für die Frauen aus der Ukraine nicht nur um Lebensmittelunterstützung ging, sondern auch um den Austausch untereinander. Wir sind dankbar, dass es in Christ-König möglich sein wird, einen wöchentlichen Treffpunkt anzubieten. Am 26. September wird der erste Montag sein, an dem wir in Christ-König mit Ukrainer:innen zusammenkommen. An diesem Nachmittag werden wir die Gelegenheit nutzen, weitere Angebote vorzustellen: psychologische Beratung in privatem Rahmen oder eine Konversationsgruppe auf Deutsch. Weitere Ideen sind in Entwicklung.
Bei diesem ersten Treffen bei Kaffee und Kuchen können die Anwesenden festlegen, welcher Zeitrahmen für den wöchentlichen Treffpunkt für sie künftig am besten ist und mit welchen Aktivitäten sie beginnen möchten. Im Laufe der Wochen werden wir so Gelegenheit haben, die Flüchtlinge besser kennenzulernen und zu erfahren, bei welchen materiellen Bedürfnissen wir zusätzlich Unterstützung bieten können.
Grosses Engagement
Es ist schön zu sehen, wie viele Menschen hier in der Schweiz sich solidarisch zeigen und zu einem guten Aufenthalt der Kriegsvertriebenen – wie lange er denn auch dauern wird – beitragen wollen. Unterbringung, Sachspenden, Integrationshilfe. Dass wir auch im Raum Freiburg nicht die einzigen Aktiven sind, zeigte sich am 24. August, dem Nationalfeiertag der Ukraine. Im Pfarreisaal St. Theres wurden ein Buffet mit ukrainischen Speisen und ein Unterhaltungsprogramm organisiert. Hunderte Personen folgten der Einladung, um die Liebe zur Heimat zu bekunden und sich gegenseitig Mut zu machen.
Was uns bei dieser Flüchtlingswelle bewusst ist, aber auch für die Fluchtbewegungen der letzten Jahre aus Afghanistan, Syrien, Eritrea stimmte (nur nahmen wir es weniger deutlich zur Kenntnis und vergaben uns als Schweizer Gesellschaft darum Chancen): da kommen nicht nur Opfer von Krisen und Kriegen, da kommen Menschen mit Talenten, Kompetenzen und Ideen.
Wo wir gemeinsam – Einheimische und Flüchtlinge – anpacken, kann ihr Aufenthalt bei uns zu einer guten Erfahrung werden. Danke darum allen, die jetzt anpacken und mitgestalten.
Wer in unserer deutschsprachigen Projektgruppe Ukraine in Freiburg aktiv werden möchte, ist herzlich willkommen und darf sich bei uns im Pfarramt melden (026 425 45 25, kontakt@pfarrei-freiburg.ch).
Bettina Gruber