Gebetswoche für die Einheit der Christen

Die Gebetswoche für die Einheit der Christen ist eine ökumenische Initiative, an der sich jedes Jahr christliche Gemeinschaften in aller Welt beteiligen. Sie findet traditionell vom 18. bis 25. Januar statt.

Ziel: Einheit schaffen

Das Streben nach Einheit ist kein neues Thema. Vielmehr ist es seit den Anfängen des christlichen Glaubens ein brennendes Anliegen. Das können wir bereits im Neuen Testament nachlesen. So wird in Apostelgeschichte 15 berichtet, dass Petrus, Jakobus, Paulus, Barnabas und andere Apostel sich in Jerusalem versammelt haben, um darüber zu diskutieren, welche Grenzen der Vielfalt innerhalb der einen christlichen Urgemeinde gesetzt sind.

Die spezifischen Herausforderungen für die Einheit der Kirche haben sich im Laufe der Geschichte verändert: die kirchliche Lehre, das Bibelverständnis, die Rolle des Heiligen Geistes im Leben der Kirche, die Stellung und Rolle der Frauen innerhalb der Gemeinschaft der Gläubigen – um nur einige der Streitfragen zu nennen, die die Kirchen über die Jahrhunderte hinweg gespalten haben. Die Herausforderung, vor der die Kirchen heute stehen, ist im Grossen und Ganzen dieselbe geblieben: gemeinsam ihren Glauben zu bekennen, Gottesdienste zu feiern, zusammenzuarbeiten und Zeugnis abzulegen – trotz aller zwischen ihnen bestehenden Spaltungen. Das Streben nach christlicher Einheit kennt so manche Schwierigkeiten und Rückschläge. Aber das Ziel der Einheit ist geblieben.

Diese Gebetswoche ist für Christen und Kirchen jedes Jahr einer der wichtigen Anlässe, um ihre Verpflichtung zur Einheit zu bekräftigen, ihre eigene Zerbrochenheit und Spaltung vor Gott zu bringen und im gemeinsamen Gebet nach Wegen suchen, wie sie ihre Uneinigkeit überwinden können.

Die Ursprünge dieser Woche können bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts zurückverfolgt werden, als in Schottland Gebete für alle Kirchen und in allen Kirchen in die Botschaft einer pfingstlich geprägten Erweckungsbewegung aufgenommen wurden. Über die Jahre hinweg kamen weitere wichtige Impulse hinzu: von Pater Paul Wattson zum Beispiel, auf dessen Anregung hin 1908 in Graymor im US-Bundesstaat New York eine erste Gebetsoktav (8-tägige Gebetswoche) für die Einheit der Christen veranstaltet wurde oder von der Bewegung für Glauben und Kirchenverfassung und von vielen einzelnen engagierten Christen und Christinnen aus allen Kirchen. 1966 begann dann die Kommission für Glauben und Kirchenverfassung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) mit ihrer gemeinsamen Vorbereitung der Materialien für diese Gebetswoche.

Wenn die Kirchen glaubwürdige Zeugen und Friedensstifter sein wollen, müssen sie ebenfalls Frieden in ihrem Innern und untereinander herstellen. Gemeinsam für Versöhnung und gerechten Frieden unter den Kirchen und in der Welt zu beten und zu arbeiten – das ist doch eine „gute Nachricht“, oder?

 « Wir haben seinen Stern im Osten gesehen und sind gekommen, ihn anzubeten » (Mt 2,2)

In diesem Jahr wurden die Meditationen und der Vorschlag für den ökumenischen Gottesdienst vom Rat der Kirchen des Nahen Ostens vorbereitet. Die Vertreterinnen und Vertreter der Christen aus dem Libanon, Syrien und Ägypten laden uns ein, weit über unsere konfessionellen Unterschiede hinausgehen, dorthin, wo unsere Blicke zusammenlaufen, nämlich auf den Morgenstern, den von der Jungfrau Maria geborenen Christus, den Auferstandenen. Auf ihn richten sich unsere gemeinsame Hoffnung, unsere Wünsche und Gebete.

Die ausgewählten biblischen und liturgischen Texte beziehen sich auf den Besuch der Sterndeuter beim neugeborenen König, von dem das Matthäusevangelium (Mt 2,1-12) berichtet. Diesem Text ist auch das Motto entnommen: „Wir haben seinen Stern im Osten gesehen und sind gekommen, ihn anzubeten“ (Mt 2,2). Dies wird eine Gelegenheit für alle sein, nicht nur inständig für die Einheit unter den Christen im Nahen Osten zu beten, sondern auch dafür, dass diese Einheit die ganze Erde berührt. Mögen unsere gemeinsamen Gebete dazu beitragen, ein würdigeres, gerechteres und friedlicheres Leben für alle Männer und Frauen unserer Zeit und zukünftiger Generationen zu ermöglichen.

Das Programm für Freiburg enthält dieses Jahr eine Neuheit: die Mittagsgebete von 12.15 bis 12.30 Uhr in der reformierten Kirche (während der gesamten Dauer der Veranstaltungen dieser Woche, vom 17. bis 24. Januar). Unser traditioneller offizieller ökumenischer Gottesdienst findet am Sonntag, den 23. Januar um 17.00 Uhr ebenfalls in der reformierten Kirche statt. Zudem erwartet Sie ein Taizé-Gebet in der Kapelle des Salesianum, das Vespergebet im Ste-Hyacinthe (französischsprachig) und einem Lobpreisabend in Bourguillon (französischsprachig). Wir freuen uns auf Sie!

Die ökumenische Arbeitsgruppe der Stadt Freiburg und Umgebung

Programm in Freiburg

Die Gebetswoche für die Einheit der Christen 2022, vom 17. bis 24. Januar in Freiburg:

  • Ökumenisches Mittagsgebet: jeden Tag von 15 Uhr bis 12.30 Uhr in der reformierten Kirche, Mit gültigem Covid-Zertifikat (2G)
  • Montag, 17. Januar, 19.30 Uhr : Taizégebet in der Kapelle des Salésianum
  • Mittwoch, 19. Januar (auf Französisch) : Approche œcuménique du Rosaire, conférence du Pasteur Martin Hoegger. Organisation : Kiosque du Pèlerin de Bourguillon (lieu : église évangélique libre Espace Rencontre, à la Rte de Bourguillon 36) à 00 h. 
  • Donnerstag, 20. Januar (auf Französisch): Vêpres à St-Hyacinthe à 10 h, rue du Botzet 8, Fribourg, précédées de la méditation silencieuse à 18.45h. Suivies d’un vin chaud, selon la météo.
  • Freitag, 21. Januar von 9.30 Uhr bis 11.30 Uhr : Stamm der Priester, Pfarrer*innen und Seelsorger*innen in der Grand’Rue 14 mit Impuls zum Thema der diesjährigen Gebetswoche für die Einheit der Christen « Wir haben seinen Stern im Osten gesehen und sind gekommen, ihn anzubeten » (Mt 2,2)
  • Sonntag, 23. Januar um 17.00 Uhr : Ökumenischer Gottesdienst in der reformierten Kirche zum Thema der diesjährigen Gebetswoche für die Einheit der Christen « Wir haben seinen Stern im Osten gesehen und sind gekommen, ihn anzubeten » (Mt 2,2), Mit gültigem Covid-Zertifikat (2G)
  • Montag, 24. Januar um 20.00 Uhr : Soirée de Louanges, Eglise Evangélique Libre « Espace Rencontre » à Bourguillon (Rte de Bourguillon 36).

Weitere Veranstaltungen (auf Französisch) :

  • Samedi 22 janvier : 14h00 à 17h00 au Werkhof : première séance de préparation du Synode de l’Eglise catholique; à 18h00 célébration à l’Eglise St-Jean. Pass sanitaire obligatoire – Mit gültigem Covid-Zertifikat (2G)
  • Dimanche 30 janvier : Patronale à St-Paul, à 10h00 avec bénédiction d’une icône; un événement suivra sur l’explication de l’icône par Jean-Baptiste Garrigou. Pass sanitaire obligatoire – Mit gültigem Covid-Zertifikat (2G)

Bei allen Veranstaltungen gelten, wenn nicht anders angegeben, die aktuellen Covid-Schutzmassnahmen (max. 50 Personen bei Gottesdiensten, Maskentragepflicht, Erfassung der Kontaktdaten)