Erstkommunionlager 2022
Nach einer zweijährigen unfreiwilligen Pause wegen der Coronavirus-Pandemie fanden vom Freitag 11. bis Samstag 12. März dieses Jahres die Einkehrtage zur ersten Kommunion 2022 wieder statt. Wie üblich wurde das Lager im Haus der Jugend am Schwarzsee veranstaltet. Diesmal waren 36 Kinder mit dabei: Die Regionalschule Freiburg (FOS) stellte die zahlreichste Delegation mit zwanzig Kindern, gefolgt von der Vignettaz mit sechs, Jura mit fünf, dem Schönberg mit vier und einem Kind aus der Au. Ungefähr zehn Erwachsene Begleitpersonen unterstützten das Organisationsteam während den zwei Tagen.
Die Teilnehmer trafen sich am Freitagmorgen um 7h45 in Freiburg auf dem Bahnhofplatz. Dabei hörten sie zum ersten Mal Lagerleiterin Flora’s Kuhglocke, das bald vertraute Signal sich zu versammeln um die nächsten Anweisungen zu erhalten. Kinder, Begleitpersonen und Organisationsteam begaben sich alsbald zum Bussteig, wo der tpf-Bus fahrplanmässig in Richtung Schwarzsee losfuhr. Die Fahrt verging friedlich, zeitweise begleitet von den freudigen Tönen des Pippi Langstrumpf Lieds.
Mit Jesus unterwegs
Sicher im Schwarzsee angekommen wurden die Teilnehmer in der Bruderklausenkirche von Pater Adrian empfangen, welcher das Motto der Einkehrtage «Mit Jesus unterwegs» thematisierte und dabei von Frau Gruber’s Gitarre musikalisch begleitet wurde. Kinder und Begleiter erklommen daraufhin den steilen Weg zum Haus der Jugend wo sie, verschwitzt aber glücklich angekommen, von Flora begrüsst wurden. Nach einigen Erläuterungen zu den Lagerregeln und der anstehenden Ämtli konnten die Kinder dann Ihre Zimmer beziehen, begleitet durch ihre jeweiligen Zimmerpapis und Zimmermamis. Nachdem alles Gepäck verstaut, die Leintücher über die Matratzen gestülpt und die Schlafsäcke ausgebreitet waren begaben sich alle Teilnehmer in den Ess-Saal um ein erstes Znüni zu verzehren.
Gestärkt durch warmen Tee, gesunde Früchte, Brot und ein bisschen Schokolade schauten sich die Teilnehmer einen spannenden Film über die Hostienherstellung an. Anschliessend versammelten sich alle auf dem Vorplatz des Lagerhauses, um sich spielerisch besser kennenzulernen. Dabei fanden die Kinder unter anderem heraus: dass die Mehrheit von ihnen Geschwister haben (aber nur ganz wenige mehr als drei); dass die Geburtstage gleichmässig über das Jahr verteilt sind; dass ein Kind eine unbestimmte Augenfarbe hat; dass die allermeisten den Religionsunterricht mögen und dass ausnahmslos alle die erste Kommunion machen möchten.
Abwechslungsreiche Ateliers
Pünktlich um 12 Uhr wurde das Mittagessen serviert: Spaghetti mit köstlicher Tomatensauce, Reibkäse und Salat befüllten die hungrigen Magen und lieferten die benötigte Energie, um das gut gefüllte Nachmittagsprogramm mit Schwung in Angriff zu nehmen.
Dazu wurden die Kinder in sechs Gruppen eingeteilt, welche dann eine Reihe von thematischen Posten absolvierten. Der Postenlauf dauerte bis zum Abendessen, kurz unterbrochen von einer wohlverdienten Zvieri-Pause.
Beim Pater Adrian wurde der eigentliche Kommunionsakt mit den Kindern besprochen und geübt; Eva-Maria half den Kindern eine Kordel für ihr Erstkommunionskreuz zu basteln; mit Caroline bemalte jedes Kind einen Stein, um den Weg zu Jesus farbig zu gestalten; Bettina bereitete die anstehende Beichte vor und besprach mit den Kindern die Geschichte des Zachäus, dem Zöllner aus Jericho den Jesus in seinem Haus besuchte; Mit Maya bastelten die Kinder eine grosse Weltkarte, worauf sie die ihnen besonders wichtigen Orte gestalterisch hervorheben konnten; bei Sabitha schliesslich lernten die Kinder wie Brot entsteht: Vom Korn über das Mehl zum Teig, den die Kinder zu einer Kugel kneteten und die anschliessend vom Lagerteam gebackt wurde.
Laternenwanderung, Gottesdienst und nächtliche Weinüberraschung
Das Nachtessen war rechtzeitig um 18 Uhr für die Kinder bereit. Ein exotischer «Kasimir» Reis erfreute die Gaumen und stärkte die Körper für das Abendprogramm.
Dieses bestand aus einem mit Laternen beleuchteten Talgang zur Kirche, wo Pater Adrian zusammen mit den Priestern Ludovic, Mathew und Joseph eine Buss- und Beichtfeier zelebrierte. Frau Gruber und die Kinder begleiten die Feier musikalisch mit Taizé-Gesängen und Gitarrenklängen. Nach der Feier mussten alle ihren Mut sammeln, um den steilen Rückweg zum Haus der Jugend noch einmal zu erklimmen.
Oben angekommen erwartete die Kinder ein süsses Bettmümpfeli und eine lustige Gutenachtgeschichte. Diese erzählte von schelmischen Schülern, die bei dem Versuch, ein Klassenfoto zu machen, den Schulfotografen in Verzweiflung treiben.
Müde aber zufrieden begaben sich alle Kinder in die oberen Stockwerke des Hauses um ihre Zähne zu putzen, das Pyjama anzuziehen und in den Schlafsack zu kriechen. Angesichts des ereignisreichen Tags mussten die Zimmerverantwortlichen nur wenig eingreifen und gegen 22 Uhr 30 verbreitete sich endgültig die Nachtstille über die Schlafräume.
Im Ess-Saal indes wartete noch eine kleine Überraschung auf das Organisationsteam und die begleitenden Eltern: die Küchenmannschaft hatte ein paar Apéro-Teller und Wein bereitgestellt, um den Tag nach getaner Arbeit festlich zu beenden
Der nächste Tag
Der zweite Tag des Einkehrlagers fing um 7 Uhr mit einem musikalischen Wecker an. Die Kinder hüpften ausgeschlafen aus den Betten und begaben sich sofort zum Ess-Saal, wo Flora sie mit einer sportlichen Morgenbesinnung empfing. Im Anschluss dazu fand das gemeinsame Frühstück statt, dicht gefolgt vom Verräumen der Schlafsäcke und dem Packen der Rucksäcke.
Zum Rückblick auf den Vortag trugen die Kinder die Ergebnisse der Postenarbeiten zusammen, um das Ergebnis Ihrer Anstrengungen gemeinsam zu betrachten. Die riesige Weltkarte und die gestalteten Steine wurden besonders bewundert.
Anschliessend versammelte Pater Adrian die Kinder, um die Lieder und Lesungen für den am späteren Nachmittag anstehenden, abschliessenden Gottesdienst gemeinsam zu üben.
Kurz vor dem Znüni begaben sich die Kinder wieder auf den Vorplatz des Lagerhauses, wo sie sich der Grösse nach einreihen mussten. Als die Kinder nach vielem Gekicher endlich in der richtigen Reihenfolge eingeordnet waren, konnte Flora die Körpermasse der Kinder abmessen und damit die Probe der Alben vorbereiten.
Die erste Morgenhälfte wurde mit einem grossen Gruppenfoto abgeschlossen. Dank dem sonnigen Morgenwetter konnte das Znüni gesellig draussen eingenommen werden.
Nach dem Znüni wurde den Kindern ein reichhaltigen Atelier-Angebot angeboten um die Zeit bis zum Mittagessen kurzweilig auszufüllen. Vom Tischfussballturnier über die entspannende Meditationsübung, der Origamiwerkstatt und verschiedenen Gesellschaftsspielen gab es für jeden Geschmack eine passende Aktivität.
Mit wenig Verspätung war dann die letzte Mahlzeit des Lagers für die Kinder bereit. Gegrillte Würste mit Kartoffelstock füllten die hungrigen Magen. Die gemeinsame Mahlzeit wurde auch dazu genutzt, die Erlebnisse des Lagers untereinander zu besprechen und die schönen Erinnerungen auszutauschen.
Nachdem das Lagerteam noch zügig das Haus der Jugend für die Rückgabe vorbereitet hatte, wanderten Kinder und Begleitende den Berg hinunter bis zur Bushaltestelle, wo alle wieder in den Bus Richtung Freiburg einstiegen. Bei der Abfahrt warfen viele Kinder einen wehmütigen letzten Blick auf den Schwarzsee und die bildschöne Bruderklausenkirche.
Bewegender Abschlussgottesdienst mit Taufen
Trotz eines hektischen Buswechsel in der Freiburger Altstadt kamen alle sicher bei der Christ-König Kirche auf dem Pérolles-Boulevard an, um das letzte Kapitel der diesjährigen Einkehrtage zu beginnen. Zunächst versammelten sich alle in der Kirche, um die kommende Messe noch einmal zu üben. Dann kam der langersehnte Moment, wo die Kinder endlich ihre weissen Alben anprobieren durften.
Pünktlich um 17 Uhr begann der abschliessende Gottesdienst. In seiner Predigt sprach Pater Adrian von den Kindern und ihrer Beziehung zu Gott. Er beteuerte, dass die Erwachsenen von den Kindern lernen sollten, weil Ihre Welt das Reich Gottes ist. Dieses Reich Gottes beginnt hier und jetzt für jeden von uns, der in Gott vertraut.
Im Verlauf des Gottesdienstes wurden Lael, Axel, Jana, Eleanor, Mathias, Abigaelle und Corin getauft und in die christliche Gemeinschaft aufgenommen. Für die anderen Kinder wurde die Tauferneuerung gefeiert. An verschiedenen Stellen während des Gottesdienstes konnten die Kinder mit Danksagungen und kurzen Vorlesungen aktiv teilnehmen.
Zum Schluss des Gottesdienstes bedankte sich Pater Adrian stellvertretend für alle Lagerteilnehmer beim Organisationsteam und insbesondere bei Flora, die mit ihrer wohlklingenden Kuhglocke den Rhythmus der Einkehrtage vorgegeben hatte und stets sicherstellte, dass das prall gefüllte Programm streng dem Zeitplan folgend aber immer gut gelaunt durchgezogen wurde.
Die Teilnehmer verabschiedeten sich von Pater Adrian und den Organisationsteam. Als die Kinder in Ihre Familie zurückfanden, freuten sich alle bereits auf den bald kommenden Tag der Erstkommunion.
Tomas Perez